Laura im Glück

Hallo liebe Frau Reibeholz / Tierschutzengel e.V. , 02.09.2014

seit 2 Tagen regnet es bei uns unablässig – da Laura dieses Wetter vor allem mit Wind dazu nicht gefällt – Anlaß ein paar Zeilen zu den ersten 14 Tagen mit Laura Ihnen zu schreiben.

Die Anpassungen an die hiesigen Bedingungen (weiches Gebirgswasser) hat sie schnell überstanden, ihr „Appetit“ ist enorm. Außer dem Naßfutter (wie bei Fam. Zenk) bekommt sie zur Abwechslung noch Fleischabfälle für Hunde vom Ökohof (nur Jungrinderaufzucht zur Vermarktung / Besitzer hat selbst Hunde) und gelegentlich auch zerkleinerte Putenschenkel. Die Hauptnahrung entspricht etwa derer, die wir den Vorgängerhunden gegeben haben. Nur unsere letzte Hündin holte sich schon mal selbst die Petersilie im Garten oder beim Wochenmarkt von den Auslagen eine Möhre. 1/3 ihres Futters war Obst und Gemüse.

Laura haben wir bisher außerhalb der Wohnung nur an der Leine geführt. Bei den Ausgängen ins Gelände haben wir eine 15 m Schleppleine, denn Busch/Wald ist sehr nahe und auf den Feldern, wo noch Mais steht ist das Risiko mit der Begegnung von Wildschweinen oder Hasen sehr groß. Sie läßt sich aber bei Begegnungen gut abrufen. Man muß nur den Hund immer beobachten und schauen, wenn Spannung aufgebaut wird.

Bei diesen Ausgängen mit zwischenzeitlichen Spieleinlagen stellen wir fest, daß sie schnell an ihre Leistungsgrenzen herankommt. Mit einer Stunde über Feld oder in den Wald ist sie zufrieden.

Die letzte Hündin lief i. d. R. einmal am Tag eine große Runde zwischen 6 und 10 km. Diese Hündin (RR-reinrassig 4 Jahre) hatten wir damals aus der Innenstadt Leipzig von der Pflegestelle geholt (zuvor soll sie wohl im Zwinger gehalten worden sein). Bei den ausgedehnten Spaziergängen in unserem Umland hat sie erst gemerkt, daß sie zu den Jagdhunden gehört – beim ersten Eichhörnchen war sie noch erschrocken und ängstlich. Nach ein paar Monaten wollte sie schon `mal Reh oder Hase probieren. Ein Stahlgitterzaun mit einer Höhe 1,80 m mit einem Sprung war kein Problem, wenn auf dem anschließenden Feld Rehe erschienen.

Wir haben festgestellt, daß Laura ihre „Herrschaft“ sehr gut beobachtet und auch lernfreudig ist. Die Rassebeschreibung – ihren Herrchen/Frauchen zu gefallen, ist gut erkennbar.

2 Rüden im Ort hat sie schon kennengelernt und Freundschaft geschlossen. Beim Tierarztbesuch war auch eine Begegnung mit einer Red River- Hündin nach beschnuppern problemlos. Den hinzugekommenen Deutsch- Kurzhaar-Rüden hat sie nicht weiter beachtet. Pferde weiden auf unserer Wiese – für sie absolut kein Problem.

Wenn allerdings eine ihr noch fremde Person oder ein Vierbeiner auf das Grundstück kommt, macht sie denen schon klar, wo die Grenze ist – läßt sich aber dann auch gut zurückrufen (sehr ausgeprägtes Territorialverhalten).

Im Moment sucht sie ständig meine Nähe, da ich immer zu Haus bin, oder sie im Auto mitnehme. Sie hat im Haus 3 Liegeplätze, so daß sich den nahesten Platz zu mir aussuchen kann. Bei schönem Wetter liegt sie gern am Fenster in der Sonne.

Leider war das Wetter der letzten 14 Tage noch kein „Gartenwetter“ – aber Probeliegen mußte schon `mal sein.

Zu dem auf dem Foto gezeigte Podest auf dem Balkon – wir sind meist unmittelbar in der Nähe und haben sie im Blick. Sie beobachte von da aus die vorbei laufenden Katzen oder die Kinder. Selbst die sprunggewaltige Vorgängerin hat nicht versucht von da aus zu springen.

Ein kleiner Bericht von Laura aus Wittgendorf bei Hirschfelde.

17.09.2014

Eine Ergänzung zum Leben und Verhalten unseres neuen „Rudelmitgliedes“:

Ihren Platz im Garten hat Laura auch gefunden, zumal sie sich dort auf einer Beobachterposition befindet. Wenn der Wettergott gnädig ist und ich die typischen Vorbereitungen zum Garten treffe, braucht sie keine Aufforderung mehr. Der Garten ist nach der Wohnung und dem Auto „ihr“ Besitz und den hält sie sauber im wahrsten Sinn des Wortes – zu ihren „Geschäften“ will sie unbedingt in die angrenzende Wiese gehen! Außerhalb von Maisfeldern, anderen Grundstücken oder Wald ist sie im Freilauf gut abrufbar. Bei Begegnungen mit weiblichen Artgenossen entscheidet die Sympathie – i. d. R. aber nicht aggressiv.

Kinder sind überhaupt kein Problem.

Bei unseren Rundgängen treffen wir auch oft die üblichen Haustiere (Schafe, Ziegen, Rinder) – dabei merkt man sofort, welche ihr schon mal begegnet sind.

Einen Teil unserer Wiese haben wir als Koppel für Reit- Pferde zur Nutzung verpachtet – diese Tierart war ihr offensichtlich bekannt. – kein Kommunikationsproblem!

Jeden Klingeldrücker gibt sie unmißverständlich zu hören, wer hier „das Sagen“hat.

Das Alleinbleiben geht auch schon gut – bis 1 Stunde ohne Probleme. Allerdings ist ihr „Rudelverhalten“ ausgeprägt. – wenn nur eine Bezugsperson im Haus ist, wird der andere Teil der „Herrschaft“ gesucht. Ihr Begrüßungs – Temprament ist dann bei Rückkehr sehr freudig.

Auch das Apportieren hat sie gelernt – zunächst erst im Haus. Die Suchaufgaben mit ihrem Leckerlibeutel findet sie toll. Und ganz still hält sie, wenn Fell bürsten oder eine Körpermassage angesagt ist – ein Genießertyp.

Es kommt auch vor, daß sie mit beiden Vorderpfoten bei mir auf dem Schoß steht und mir das Gesicht „waschen“ will.

Fazit: Laura hat uns „erobert“.

Ich denke, daß wir den Umgang mit Katzen und mit Nachbars Hündin auch noch „in den Griff“ bekommen.

Ein Bericht von den ersten 4 Wochen bei uns.

05.10.2014

Herrje, es sind ja schon wieder 3 Wochen vergangen und ich habe Ihnen den Bericht noch nicht gesendet – mit Laura vergeht die Zeit eben schneller. Für sie ist das Umfeld sehr interessant. Und wir gewinnen neue Erkenntnisse hinsichtlich „Hundeverstehen“. Sie hat sich auch unserem Tagesablauf angepaßt. Nach unserem Frühstück gegen 5:15 (meine Frau arbeitet z. Zt. noch) holt sie sich auch ihr Frühstück und verschwindet wieder im Bettchen. Gegen 9:00 kommt sie dann aus dem Bett und muß mal hinaus – aber nur das Nötigste. Dann wird wieder gedöst bis gegen 10:30 zum Spaziergang. Vormittags läuft sie allerdings im Schongang etwa 1-2 Stunden – nur Mäuse ausgraben und Stöckchen werfen bringt sie in Bewegung. Dann ist Siesta bis gegen 14:30 – Hauptmahlzeit. Etwa 16:00 gehen wir zur zweiten Runde – mit Stöckchen oder Ball über Wiesen und Felder toben – 18:00 sind wir wieder zu Haus.

Im freien Gelände läuft sie ohne Leine und hört immer besser auf Abruf und Pfeife. Wenn die Entfernung größer als ca. 25 m zum Herrchen wird, gibt sie sogar Mauselöcher freiwillig auf und kommt nach. Das Apportieren mit Futterbeutel in der Wohnung gelingt immer – im Freien Gelände sind die Mauselöcher noch interessanter.

Wir sind vor ein paar Tagen an einem Gehöft vorbeigekommen, in welchen 5 Hündinnen und 1 Rüde (RR-Mix und Berner Sennhund) am Zaun Wache hielten. Weil die Besitzerin dabeistand, wurde von diesen 6 nicht gebellt und Laura ging im Abstand von ca. 2-3 m vorbei und ignorierte diese, sonst tobende „Rasselbande“ – sie ließ sich also nicht provozieren! Wenn 1 oder 2 Hunde beginnen zu pöbeln, fällt die Meute auch ein. Es sind allerdings keine aggressiv reagierenden Typen – sie wollen nur zeigen, bis hierher!

Wir haben uns jetzt `mal umgeschaut nach Hundeschulen, Wir möchten, daß Laura zu Artgenossen regelmäßig Kontakt hat und daß sich ihre vorhandene Gelassenheit sich weiter festigt.

In den letzten 14 Tagen haben wir noch einige schöne Tage im Garten erlebt – sie liebt die Entspannung in der Sonne. Wir brauchen nur das Wort Garten in den Mund zu nehmen, sofort gehen Lauras Ohren hoch.

Anbei noch ein paar Fotos von Laura und ihrer neuen Heimat.

Viele Grüße von Laura und ihrer Herrschaft. 15.10.2015