Moncho – ein vierter Hund kommt nicht ins Haus!

Juli 2012: Also ein vierter Hund kommt nicht ins Haus!

O-Ton, Dorit nach dem Tode unserer 19 jährigen Nuri, die wir notfallmäßig im Oktober 2011 in einen desolaten Zustand aus einem polnischen Tierheim übernahmen. Aus ca. 6 Wochen wurden 10 schöne Monate.

Ende des Jahres 2012 bei einem Waldspaziergang mit Bine. Thema, wie immer, die Tierschutzhunde, die Nachricht, dass Torre geschlossen werden soll …..

Da sitzt immer noch der Moncho, wir verstehen überhaupt nicht, warum den keiner haben will. Der ist so toll.

Vorsichtiger Blick ins Internet …, hätte ich lieber lassen sollen. Mein Beuteschema, aber viel zu jung. Die Vernunft sagt: 3 Hunde, 4 Katzen und ein kranker Mann reichen ja wohl. Wie willst Du dann noch einem jungen Hund gerecht werden? Der braucht ja noch Erziehung und muss ausgelastet werden.

Juni 2013, die Vernunft wackelt. Bis Juli muss Torredembarra geräumt werden, es fehlen noch 12 Pflege – oder Endstellen und für Moncho immer noch kein Interessent.

Anfang Juli 2013, die Vernunft bricht zusammen. OK, wir nehmen Moncho, aber nur zur Pflege und auch nur, wenn es mit den Katzen klappt und auch nur, weil er in Deutschland bessere Vermittlungschancen hat und und und …..

10. August, es ist soweit und wir machen uns auf den Weg zum Transport. Zwischenstop in Oberhameln, um auch noch eine Pflegestelle mit Futterspenden zu unterstützen und dann zum Treffpunkt. Der Transport kommt etwas verspätet, aber dann trifft er ein. Die Türen werden geöffnet, ich nehme Moncho in Empfang und lande erstmal auf der Nase. Power hoch 3, ungestüm und wild. Das ist Moncho. Naja, meint Lutz aus Spanien, ein bisschen Erziehung braucht der schon noch und ne Hundeschule wäre auch nicht schlecht. Gut, denke ich, darüber können sich ja die neuen Besitzer Gedanken machen. So toll, wie der aussieht, finden wir bestimmt ganz schnell ein Zuhause für ihn.

Die Heimfahrt verlief ohne Probleme. Ankunft 23 Uhr, lautstarke Begrüßung die Hunde, schimpfende Nachbarn, aber sonst alles OK.

Moncho fühlt sich wohl, er hört gut, versteht sich mit dem Rudel und will spielen, toben, kuscheln. Einfach alles nachholen.

Am nächsten Morgen das erste Mal ins Auslaufgebiet gesichert mit Geschirr und Schleppleine versehen mit Adressaufkleber und Halsband mit Telefonnummer. Moncho ist begeistert und rennt und tobt und schnüffelt. Es geht einem das Herz auf wenn er mit einem lachenden Gesicht auf mich zu rennt. Lebensfreude pur und er hört gut, trotz der neuen Eindrücke.

In den nächsten Tagen tauchen die ersten Probleme auf. Mit den Katzen geht es garnicht, Moncho jagt und verbellt sie. Dann das Thema Stubenreinheit. Er ist nachts nicht sauber. Auf dem Spaziergang abends vergisst er das Pinkeln, weil alles andere wichtiger ist. Die Ratschläge von Freunden, ich könnte den Hund nicht auslasten, die anderen Hunde würden leiden usw. usf…. Gott sei Dank immer Bine an meiner Seite, die mit ihrer ruhigen gelassenen Art Vertrauen in mich gibt. Ich habe schon ganz andere Kaliber zu gut sozialisierten Hunden gemacht. Moncho ist eben jung und braucht seine Zeit.

Nach einer Woche Vorstellung in der Hundeschule.

Fazit: ein ungeschliffener Diamant mit großem Potential.

Nach 2 Wochen: ich adoptiere Moncho.

Nach 3 Monaten: Moncho besteht die Therapiebegleithundeprüfung auf Anhieb.

Nun ist Moncho voll dabei, jeden Tag 3 Spaziergänge mit toben, spielen und Grundgehorsam üben.

Donnerstags besuchen wir ein Seniorenheim mit Arco und Flocke. Moncho ist super, ohne Berührungsängste und immer gut drauf.

Freitags Hundeschule: Moncho ist von allem begeistert. Agility, Grundgehorsam oder Tricksen , alles macht Spaß und er lernt schnell.

Sonntags besuchen wir eine Demenz-WG mit Aroc als ruhigen Part und Moncho als Pausenclown.

Moncho durchläuft Junghund und Pubertätsphase im Zeitraffer. Zuhause ist er ruhig und ausgeglichen, der Therapeut meines Mannes. Draußen ein Irrwisch, der nicht genug bekommen kann und mit seinem sonnigen Gemüt alle begeistert. Nach 6 Monaten ist Moncho richtig angekommen. Er hat. Weihnachten mit viel Trubel und Enkelkindern locker weg gesteckt, nie wird er böse, ist immer dabei und verbreitet gute Laune. Klar, manchmal geht sein Temperament mit ihm durch und da er von 25 kg auf 30 kg aufgestockt hat, steckt auch viel Kraft dahinter. Aber für uns ist es der „unkomplizierteste“ Hund: fröhlich, aufgeschlossen, ausgelassen und trotzdem unheimlich schmusig.

Jederzeit würde ich wieder einen Hund aus dem Tierschutz nehmen. Moncho ist der 6er im Hundelotto und wir haben gemeinsam mit Aroc, Flocke und Shadow noch viel vor.

Aber ein 5. Hund kommt nicht ins Haus!

14.08.2015

Moncho hat mit seinem Frauchen den Hundeführerschein, Stufe 2 auf Anhieb bestanden. Wir sind Stolz auf Euch.